L.I.S.A. - Die NS-Annexionsherrschaft im Elsass: Interaktionen von ‚Herrschenden‘ und ‚Beherrschten‘ in Städten und Gemeinden
Immer wieder wurde das annektierte Elsass als Labor für ideologische Experimente und die NS-Herrschaft in der Region als besonders radikales Terrorregime gedeutet. Aber wie gestaltete sich die Annexionsherrschaft in den elsässischen Kommunen, in denen Elsässer:innen ihren Alltag bewältigten und dabei mit lokalen Regimevertreter:innen interagieren mussten? Wie begegneten sich „Herrschende“ und „Beherrschte“ im Rathaus, in den Räumen der Partei, in der Kirche oder auf dem (Schwarz-)Markt? Theresa Ehret zeigt, wie diese alltäglichen Aushandlungen von politischer und sozialer Ordnung vor Ort zur Sicherung der NS-Herrschaft im Elsass beitrugen.
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Thu Apr 18, 2024
44 : 26 min
L.I.S.A. - Umgeschriebene Geschichte? Die Hitler-Tagebücher und ihr Echo
Der Skandal um die Hitler-Tagebücher beschäftigte 1983 nicht nur die Bundesrepublik, sondern wurde weltweit beachtet. Das Magazin „Stern“ hatte Auszüge aus den vermeintlichen Tagebüchern Adolf Hitlers veröffentlicht. Man trat mit dem Deutungsanspruch an die Öffentlichkeit, dass von nun an die NS-Geschichte „in großen Teilen neu geschrieben werden“ müsse, und löste damit einen Sturm an Entrüstung aus.
Hier setzt Sebastian Barths Untersuchung an: Adolf Hitler wurde im „Stern“ sowie in einem „Stern-TV“-Film verharmlosend dargestellt. Dieser Tabubruch in seinem geschichtskulturellen und historiographischen Kontext wie auch seine Rezeption in einer (geschichts-)politisch wie publizistisch aufgeheizten Lage zu Beginn der achtziger Jahre werden ausführlich analysiert.
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Fri Apr 12, 2024
25 : 31 min
L.I.S.A. - Les Malgré-nous. Zwangsrekrutierung der Elsässer und Lothringer 1942–1945
Die Einführung der Wehrpflicht im annektierten Elsass und Lothringen 1942 sollte die Einbindung der Elsässer und Lothringer an NS-Deutschland vervollständigen. Sie bewirkte im Gegenteil eine heftige Opposition gegen die Besatzer und riss für lange Zeit eine Kluft zu den anderen Franzosen auf. Die Geschichte der 130.000 Malgré-nous („Gegen unseren Willen“) ist heute Gegenstand intensiver Forschungs- und Erinnerungsdebatten.
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Sat Apr 6, 2024
43 : 58 min
L.I.S.A. - Gauleiter Robert Wagner und das Elsass
Robert Wagner war ein Nationalsozialist der ersten Stunde. Der Vortrag beleuchtet seine politische Karriere und sein besonderes Verhältnis zu Adolf Hitler, das auf seine Beteilung am Hitlerputsch 1923 zurückgeht. 1933 wurde Wagner Reichsstatthalter von Baden, 1940 Chef der Zivilverwaltung im Elsass. Hier ließ ihm Hitler freie Hand, die nationalsozialistische Volkstumspolitik umzusetzen und über Leben und Tod zu entscheiden – hier wurde er aber auch 1946 von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt.
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Thu Mar 21, 2024
52 : 06 min
L.I.S.A. - Aufbruch des Gewissens. Eine Moralgeschichte der Deutschen von 1942 bis heute
Der Weg der Deutschen von 1942 bis heute, vom Volk der Täter zur moralischen Nation – eine neue, einzigartige Perspektive auf die deutsche Geschichte: Erstmals erzählt der Historiker Frank Trentmann die Geschichte Deutschlands der letzten 80 Jahre aus dem Blickwinkel der Moral. Wie kam es dazu, dass die Deutschen nach Shoah und Vernichtungskrieg im Jahr der „Willkommenskultur“ 2015 als moralisch geläutert galten? Und sind sie das wirklich? Und mit Blick auf die Ukraine, haben wir eine ‚Zeitenwende‘ durchlaufen?
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Mon Feb 12, 2024
63 : 33 min
L.I.S.A. - Entnazifizierung und Erzählung. Geschichten der Abkehr vom Nationalsozialismus und vom Ankommen in der Demokratie
Wie kamen die Deutschen nach 1945 in der Demokratie an? Wie wurde das "Dritte Reich" individuell erzählt und welche kollektiven Bilder der NS-Zeit entstanden hierbei? Die unter alliierter Aufsicht durchgeführte "Entnazifizierung" forderte alle Deutschen unter Androhung von Sühnemaßnahmen dazu auf, dem "Dritten Reich" einen Ort in der eigenen Lebensgeschichte zuzuweisen. Dr. Sebastian Rojek rekonstruiert diesen Prozess am Beispiel des deutschen Südwestens als großes Erzählprojekt und zeigt, welche Bedeutung die hier erzeugten öffentlichen und teilöffentlichen Erzählungen für die Abkehr von der Diktatur und für die Hinwendung zur Demokratie hatten.
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Mon Jan 29, 2024
41 : 08 min
L.I.S.A. - In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Poniemieckie heißt in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Karolina Kuszyk beschreibt die damaligen deutsch-polnischen Verhältnisse und fragt, ob die deutsche Vorkriegsgeschichte dieser Gebiete für die heute dort lebenden Polen von Bedeutung ist und wie sie reflektiert wird. Das Buch ist auch als eine Geschichte oder Anthropologie der Dinge zu sehen: Es erzählt darüber, wie man mit dem Fremden – gegenwärtig als Alltagsgegenstände wie Geschirr, Bücher, Gemälde und Postkarten – im Eigenen umgeht.
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Sat Nov 25, 2023
90 : 56 min
L.I.S.A. - Der Putsch. Hitlers erster Griff nach der Macht
Das Vorhaben war so kühn wie radikal: Anfang November 1923 setzen Adolf Hitler und seine gewaltbereite Anhängerschaft alles auf eine Karte. Zuerst sollte in München und anschließend in ganz Deutschland die Macht übernommen werden – mit kompromissloser Härte und roher Gewalt. Die Aktion scheiterte krachend, doch ihr wirkliches Gefahrenpotenzial wird bis heute unterschätzt. Gestützt auf bisher ignorierte Quellen schlüsselt Sven Felix Kellerhoff die Hintergründe des Handstreichs auf, der die Weimarer Republik existenziell gefährdete und erzählt die Geschichte des Hitlerputsches völlig neu.
Sven Felix Kellerhoff geboren 1971 in Stuttgart, studierte Zeitgeschichte, Alte Geschichte und Medienrecht. Seit mehr als 20 Jahren ist er Leitender Redakteur für Zeit- und Kulturgeschichte der Welt. Er ist Autor zahlreicher zeithistorischer Sachbücher, unter anderem über Hitlers „Mein Kampf“ und über die NSDAP.
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Mon Nov 6, 2023
94 : 20 min
L.I.S.A. - Zwischen Ost und West. Außenpolitische Perspektiven der Türkei in Geschichte und Gegenwart
Seit ihrer Gründung im Jahr 1923 steht die Türkei aufgrund ihrer besonderen geographischen Lage vor ganz eigenen geopolitischen und strategischen Herausforderungen. Zwischen Europa und Asien, als Brücke oder Nahtstelle zwischen verschiedenen Meeren und Regionen, bieten sich für das Land eine Vielzahl außenpolitischer Handlungsfelder, die ihrerseits immer wieder von unterschiedlichen ideologischen und politischen Überlegungen geprägt wurden. Mit einem kurzen Impulsvortrag und anschließendem Gespräch zwischen PD Dr. Gülistan Gürbey (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin), Dr. Yaşar Aydın (Centrum für angewandte Türkeistudien der Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin) und Peter Heilbrunner (Leiter Multimediale Aktualität Baden-Württemberg, SWR) wird die Geschichte der türkischen Außenpolitik, ihre traditionelle Verortung wie auch ihr Wandel unter dem Eindruck von aktuellen Konflikten in den Blick genommen.
Es handelte sich um eine gemeinsame Veranstalt
Mon Oct 9, 2023
107 : 39 min
L.I.S.A. - Bürgerbeteiligung als Lösung? Dynamik zwischen Protest und staatlichem Handeln
Große Bauvorhaben und Industrieansiedlungen führen regelmäßig zu politischen Auseinandersetzungen. Vielfach entstehen lokale Bürgerinitiativen, weil Betroffene ihre Belange bei den Parteien nicht ausreichend berücksichtigt sehen, aber in einigen Fällen – für die hier der vor fünfzig Jahren entstandene Widerstand gegen das geplante Kernkraftwerk in Wyhl in Südbaden steht – werden sehr grundsätzliche Fragen verhandelt und führen die Proteste zu größeren politischen Auseinandersetzungen. Oft ist dieser Streit mit anhaltendem Unfrieden und politischer Resignation verbunden. In der Podiumsdiskussion wird der Frage nachgegangen, inwieweit Bürgerbeteiligungen ein Mittel sein können, konfliktbehaftete Situationen erfolgreich zu lösen und dabei die Demokratie zu stärken.
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Sat Sep 9, 2023
67 : 26 min
L.I.S.A. - Energietechnologien und Energiemärkte für die Energiewende
Im Vortrag von Wolf Fichtner sollen Energietechnologien und Energiemärkte für das zukünftige Energiesystem aufgezeigt werden, wobei der Fokus des Beitrags auf dem Elektrizitätssektor liegt. Insbesondere werden die Herausforderungen auf dem Weg zu einem dekarbonisierten Elektrizitätssystem näher beleuchtet.
Prof. Dr. Wolf Fichtner hat den Lehrstuhl für Energiewirtschaft am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) inne. Dort leitet er sowohl das Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion als auch das Deutsch-Französische Institut für Umweltforschung. Seine Promotion zum Dr. rer. pol. an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Karlsruhe (TH) erlangte er mit einer Arbeit über „Entwicklung und Einsatz eines Energie- und Stoffflußmodells zur strategischen Entscheidungsunterstützung bei Energieversorgungsunternehmen“. Wolf Fichtner ist u.a. im Vorstand des Energy Solution Center sowie Mitglied im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft.
Den
Fri Aug 25, 2023
41 : 45 min
L.I.S.A. - Technikfolgenabschätzung bei der Kernenergie
Während Kernenergie in den 1950er und 60er Jahren meist als Garant für eine paradiesische Zukunft galt, ist ihre Bewertung danach zusehends umstritten. Bürgerkriegsähnliche Bilder aus den 1970er bis 90er Jahren sind vielen Menschen in bleibender Erinnerung. Bis heute ziehen sich die Kontroversen um Sicherheit, Strahlenbelastung und hoch radioaktive Abfälle (Atommüll). Gerade anlässlich der kürzlich erfolgten Abschaltung der letzten Kraftwerke war das Konfliktpotenzial dieser Technologie wieder zu erleben. Im Vortrag werden die Vor- und Nachteile der Kernenergie aus Sicht der Technikfolgenabschätzung dargestellt. Ebenso wird ein Ausblick auf ihre weitere Zukunft versucht.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_kernenergie_technikfolgenabschaetzung
Sat Jul 8, 2023
52 : 32 min
L.I.S.A. - Wyhl und die deutsche Anti-Atomkraftbewegung: Warum ließ sich der Erfolg nicht wiederholen?
Der Protest gegen das geplante Kernkraftwerk Wyhl wurde schnell durch die ganze Bundesrepublik und darüber hinaus bekannt. Oft wird Wyhl als Auslöser der bundesdeutschen Anti-Atomkraftbewegung beschrieben. Der Vortrag von Stephen Milder setzt sich mit dem „Mythos” Wyhl auseinander, indem er sowohl die örtliche Geschichte der Proteste als auch die Wahrnehmung der Auflehnung anderswo beleuchtet.
Im anschließenden Gespräch geht Moderator Wolfgang Niess mit Stephen Milder und den ehemaligen AktivistInnen Irmgard Beckert und Bernd Nössler der Frage nach, was den Widerstand in Wyhl so besonders machte und warum sich der dortige Erfolg nicht an anderen Standorten wiederholen ließ.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_wyhl_anti_atomkraftbewegung
Fri Jun 30, 2023
94 : 58 min
L.I.S.A. - Nerven, Krieg und militärische Führung. Psychisch erkrankte Offiziere in Deutschland (1890–1939)
Welche Anforderungen stellten Militär, Medizin, Politik und Gesellschaft an die nervliche Belastbarkeit von Offizieren im Krieg in Deutschland zwischen 1890 und 1939? Wie gingen sie mit psychisch erkrankten Offizieren um? Wie nahmen die Betroffenen selbst ihre Erkrankungen wahr? Und welche Auswirkungen hatten diese auf ihr Selbstbild und ihre Lebensläufe? Gundula Gahlen untersucht diese Fragen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zur NS-Zeit. Sie füllt eine Lücke, da sich die bisherige Forschung zu kriegsbedingten psychischen Erkrankungen vor allem mit Mannschaftssoldaten beschäftigte, obwohl das Offizierskorps zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine herausgehobene Herrschafts- und Werteelite war und zeitgenössische Leitvorstellungen von Willensstärke und Männlichkeit verkörperte.
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Mon May 29, 2023
47 : 19 min
L.I.S.A. - Totentanz. 1923 und seine Folgen
1923 wird zum politischen und ökonomischen Wendejahr für Deutschland. Zwischen schwindelerregenden Brotpreisen, eskapistischen Tanzabenden, der folgenreichen Ruhrbesetzung und der Einführung der Rentenmark begleitet Jutta Hoffritz vier Deutsche durch das Jahr. Durch ihren Kampf. Ihren Alltag. Ihre Verhängnisse.
Wir erleben, wie Anita Berber – Berlins begehrteste Tänzerin – auf dem Zenit ihrer Karriere dem Rausch verfällt, wie Ruhrbaron Hugo Stinnes das Kalkül der Besatzer unterläuft und das Kohlekontor an die Alster verlegt, wie Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein den Reparationsboykott finanziert und die Hyperinflation schürt, wie Käthe Kollwitz ihren Liebeskummer besiegt und das allgemeine Elend auf Plakaten festhält.
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Mon May 1, 2023
61 : 24 min
L.I.S.A. - Ein antisemitischer Doppelmord. Die vergessene Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik
Am 19. Dezember 1980 wurden Shlomo Lewin, der ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Nürnberg, und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke in ihrem Haus in Erlangen erschossen. Die genauen Umstände der Bluttat blieben lange ungeklärt. Kaum ein zeitgeschichtlich bedeutendes Ereignis wurde so aggressiv vergessen wie dieser antisemitische Doppelmord.
Uffa Jensen rekonstruiert die Tat und ihre Hintergründe. Er folgt den Verbindungen zur PLO, beleuchtet die Rolle der Wehrsportgruppe Hoffmann und stellt das Attentat in Bezug zu den weiteren Anschlägen des Jahres 1980, in dem in der Bundesrepublik mehr Menschen durch (rechten) Terror ums Leben kamen als in jedem anderen Jahr. Dabei macht Jensen die Muster im Umgang mit Rechtsterrorismus sichtbar, die sich künftig mehrfach wiederholen sollten – eine bis heute anhaltende Geschichte aus Gewalt, Verharmlosung und Verdrängung.
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Mon Apr 10, 2023
67 : 54 min
L.I.S.A. - Demokratie oder Diktatur? Deutschland und Italien in der Nachkriegskrise 1919-1923/24
Am Ende des Ersten Weltkriegs konnte die Lage in Italien und in Deutschland kaum unterschiedlicher sein: Zählte das erste Land zu den Gewinnern, war das zweite Hauptverlierer des Krieges. In Italien hatten die Institutionen des liberalen Parlamentarismus den Krieg überstanden. In Deutschland brach 1918 die Hohenzollern-Monarchie zusammen und das Land befand sich vor einem institutionellen und politischen Vakuum.
Nach wenigen Jahren hatte sich die Situation fast umgedreht: Das liberale Italien hatte sich Ende 1922 dem Faschismus “übergeben” und eine Diktatur entstand. In Deutschland hatte die neu geschaffene Demokratie schwere Krisenjahre überstanden und 1924 begannen die sogenannten Goldenen Zwanziger. Der italienische Zeithistoriker und ausgewiesene Spezialist für deutsche Geschichte Prof. Dr. Gustavo Corni vergleicht diese Entwicklungen und fragt nach Unterschieden, Ähnlichkeiten und möglichen Verbindungen zwischen den Nachkriegsgeschichten der beiden Länder.
Den Originalbeitrag und mehr finde
Mon Jan 30, 2023
78 : 24 min
L.I.S.A. - Weltherrschaft und Völkermorden. Neues zu einem Schlüsseldokument nationalsozialistischer Weltanschauung
Eigentlich sollte die Geheimrede Hitlers vor der Wehrmachtsführung am 22. August 1939 auf dem Obersalzberg zu einem zentralen Beweisstück des Nürnberger Prozesses 1945/46 werden. Denn in dieser Ansprache hatte der „Führer“ kurz vor dem Krieg all seinen wichtigen Generälen enthüllt, dass er für die Deutschen die „Erd-Herrschaft“ anstreben und über kurz oder lang alle „minderwertigen Rassen“ vernichten lassen werde. Die gesamte Wehrmachtsführung wurde somit zum Mitwisser. Allerdings gelang es in Nürnberg nicht, die Weitergabe dieser Geheimrede am 25. August 1939 an den Berlin-Korrespondenten der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, Louis Lochner, durch den militärischen Widerstand unter Admiral Canaris zu rekonstruieren. Dabei war Lochner sogar beim Prozess als Berichterstatter anwesend. Die Hintergründe und Zusammenhänge, die einem Polit- und Geschichtsthriller ähneln, werden in dem Vortrag erstmals umfassend rekonstruiert.
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Mon Dec 12, 2022
64 : 20 min
L.I.S.A. - "Juden in der DDR. Jüdisch sein zwischen Illusion und Repression, Anpassung und Dissidenz"
Wer waren jene jüdischen Menschen, die nach den Erfahrungen von Shoah, Verfolgung und Exil, ihre Zukunft in einem sozialistisch transformierten Nachkriegsdeutschland suchten? Warum engagierten sich Juden in einem Staat, der sie und ihre Geschichte(n) weitgehend aus dem „antifaschistischen Gedächtnis“ der DDR-Gesellschaft zu tilgen suchte? Anetta Kahane und Martin Jander haben eindrucksvolle jüdische Biografien versammelt, die sehr unterschiedliche Antworten auf die Frage nach jüdischer Identität und Lebensgestaltung unter den Bedingungen einer repressiven Herrschaft geben.
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Mon Oct 3, 2022
102 : 47 min
L.I.S.A. - Walther Rathenau – Walter Lübcke. Linien rechter Gewalt in Deutschland
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Mon Jul 18, 2022
105 : 55 min
L.I.S.A. - Deutsche Dämonen. Hexen, Wunderheiler und die Geister der Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland
Ein Spuk apokalyptischer Visionen und Obsessionen des Bösen sucht Deutschland nach der Niederlage 1945 heim. Bei Massenveranstaltungen treten Messiasgestalten und Wunderheiler auf. Verschwörungserzählungen haben Hochkonjunktur. Bruno Gröning ruft zur „Großen Umkehr“ und leitet einen göttlichen „Heilstrom“ an Kranke weiter. Eine zwanghafte Beschäftigung mit dem Bösen verbindet diese Ereignisse mit dem zurückliegenden Vernichtungskrieg und dem verdrängten Holocaust. Über die Schuld und die Schuldigen wird beharrlich geschwiegen. „Realitätsflucht“ und die Unfähigkeit, „zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden“, lautete bereits vor über 70 Jahren die Diagnose von Hannah Arendt. Diese andere, sehr aufschlussreiche Gegengeschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg schildert die international renommierte Sozial- und Kulturhistorikerin Monica Black in ihrem neuen Buch.
Monica Black ist Associate Professor an der University of Tennessee, Knoxville, und Historikerin des mod
Mon May 30, 2022
92 : 22 min
L.I.S.A. - Februar 33. Der Winter der Literatur
Mit der Regierungsübertragung an Adolf Hitler am 30. Januar 1933 stand die Demokratie der Weimarer Republik vor dem Abgrund. In dem darauffolgenden Monat Februar geriet auch das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit massiv unter Druck. Thomas Mann, Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin, Bertold Brecht und viele weitere Schriftstellerinnen und Schriftsteller standen vor existenziellen Fragen über ihre Zukunft in einem Land, dessen reiches Kulturleben von der NS-Ideologie bedroht wurde. Uwe Wittstock vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Wochen, die zwischen Angst und Selbsttäuschung, Passivität und Entschlossenheit changierte. Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial zeichnet er ein dichtes Bild einer außerordentlichen Zeit.
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Mon Mar 21, 2022
80 : 31 min
L.I.S.A. - Frankreich 2022 – Die EU-Präsidentschaft und die Präsidentschaftswahlen
Frankreich übernahm am 1. Januar 2022 die EU-Präsidentschaft. Die politische Lage in der EU und in Frankreich ist unübersichtlich, die Stimmungslage sehr volatil. Die Konflikte zwischen Frankreich und Großbritannien (Fischerei, Migration …) prägenden „langen Brexit“. Im Inland war lange ungewiss, wer für welches Lager kandidieren würde. Auch schien unklar, welche Themen im Vordergrund stehen werden, wieder die Frage der Migration und Integration oder doch eher die Wirtschaftspolitik, die innere Sicherheit, gar die Europapolitik?
Joseph de Weck hat in seinem Buch über Emmanuel Macron gezeigt, welche europapolitischen Visionen der Präsident vertritt. Dr. Stefan Seidendorf, Stellv. Direktor des DFI Ludwigsburg und Spezialist der Europafragen, analysiert die aktuelle Situation für Frankreich, Deutschland und Europa. Zu Beginn des Wahljahres gilt es, die Dinge zu sortieren und sich einen Überblick zu verschaffen.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stift
Mon Feb 14, 2022
92 : 36 min
L.I.S.A. - Was war die Weimarer Republik? Die erste deutsche Demokratie in neuem Licht
Die Bibliothek für Zeitgeschichte präsentiert in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg eine Buchvorstellung mit dem Historiker Professor Dr. Benjamin Ziemann (Sheffield).
Die erste deutsche Republik ist mehr als nur eine Warnung vor den Gefährdungen der parlamentarischen Demokratie oder die Vorgeschichte des „Dritten Reichs“. Sie war in politischer wie in kultureller Hinsicht ein Experiment. Zugleich war die Gesellschaft der Weimarer Republik weitaus facettenreicher als es das populäre Klischee der halbseidenen Unterwelt von „Babylon Berlin“ suggeriert. Benjamin Ziemann erläutert oft übersehene Aspekte der Weimarer Republik und findet dabei zugleich neue Antworten auf einige alte Fragen.
Benjamin Ziemann ist Professor für Neuere Deutsche Geschichte an der University of Sheffield und Autor vieler Bücher zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Zuletzt erschien von ihm, als Mit-Herausgeber, „Aufbruch und Abgründe. Das Handbuch der Weimarer Republik“ (2021).
Den
Mon Jan 31, 2022
92 : 32 min
L.I.S.A. - Der Kaiser und das „Dritte Reich“. Die Hohenzollern zwischen Restauration und Nationalsozialismus
Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland engagierten sich führende Mitglieder der kaiserlichen Familie in der rechten Szene der Weimarer Republik und des beginnenden NS-Regimes. Aber haben die Hohenzollern dem Nationalsozialismus „in erheblichem Maße Vorschub“ geleistet? Ging es ihnen allein um die Rückkehr an die Macht oder gab es auch ideologische Gemeinsamkeiten?
Seitdem die Entschädigungsansprüche der Hohenzollern an den deutschen Staat bekannt geworden sind, wird in der deutschen Öffentlichkeit hitzig über diese Fragen gestritten. Aber auch in den Niederlanden, wo Wilhelm II. bis zu seinem Tod im Exil lebte, beschäftigen sich Historiker und Öffentlichkeit mit dem Thema. Jacco Pekelder blickt auf das Verhältnis der Hohenzollern zur NS-Bewegung und die Debatten in Deutschland und in den Niederlanden.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_hohenzollern
Mon Dec 20, 2021
97 : 06 min
L.I.S.A. - Das Dritte Reich und seine Verschwörungstheorien
Die Bibliothek für Zeitgeschichte präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Stuttgart eine Buchvorstellung mit Gespräch mit dem Historiker Professor Dr. Richard J. Evans (Cambridge).
Nichts in der Geschichte passiert zufällig, alles ist Ergebnis geheimnisvoller Machenschaften - diese Vorstellung ist so alt wie die Geschichte selbst. Gerade jetzt finden Verschwörungstheorien immer mehr Anhänger und treten nirgendwo offensichtlicher zutage als in den revisionistischen Geschichtserzählungen über das Dritte Reich. Von den »Protokollen der Weisen von Zion«, über die »Dolchstoßlegende«, den Reichstagsbrand und Rudolf Heß' »Friedensangebot« an die Briten bis zu Hitlers Flucht aus dem Bunker zerlegt Richard Evans die einflussreichsten Legenden des Dritten Reichs und erkennt darin überraschende Muster.
Richard J. Evans war Professor an der Cambridge University. Seine Publikationen zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zum Nationalsozialismus waren bahnbrechend. 2012 wurd
Mon Dec 6, 2021
91 : 17 min
L.I.S.A. - Vom Rassismus zur Entschuldigung. Kolonialismus und Dekolonisation in Frankreich und Deutschland
Frankreich hat zweimal, in der Frühen Neuzeit und im Zeitalter des Imperialismus, ein weltweites Kolonialreich betrieben. Das deutsche Kolonialreich fiel zwar wesentlich bescheidener aus und fand zudem bereits 1918 ein abruptes Ende. Strukturell ist der Kolonialismus beider Länder dennoch bis ins Detail vergleichbar. Ähnlich ist auch das aktuelle Entschuldigungsbedürfnis im Rahmen der Aufarbeitung des Kolonialismus bis hin zum Problem der Restitution afrikanischen Kulturguts.
Aufgrund technischer Probleme liegt in diesem Fall keine Video-, sondern nur eine Audioversion vor. Auch fehlt leider der letzte Teil des Vortrags.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_kolonialismus
Thu Nov 11, 2021
41 : 23 min
L.I.S.A. - Der große Kalanag. Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte
Er war der größte Showstar der jungen Bundesrepublik, als Magier machte er nach dem Krieg eine Weltkarriere: der aus Stuttgart stammende Helmut Schreiber alias Kalanag. Seine Zaubervorführungen waren aufwendig, brillant, exotisch und schlugen die Zuschauer in ihren Bann. Allein im Stuttgarter Metropolkino war seine Show 1958 gleich 36-mal hintereinander ausverkauft. Doch sein größtes Kunststück war es, seine zwielichtige Vergangenheit in der NS-Diktatur verschwinden zu lassen. Als Filmproduzent und Präsident des Magischen Zirkels pflegte er enge Verbindungen zu Nazi-Größen und stellte seine Arbeit in den Dienst der nationalsozialistischen Sache. Malte Herwig erzählt erstmals das wendungsreiche Leben dieses Mannes, der die ganzen Widersprüche der Kriegs- und Nachkriegszeit verkörpert.
Malte Herwig studierte Literatur, Geschichte und Politik und promovierte an der Universität Oxford. Er arbeitete als Autor für das Magazin der »Süddeutschen Zeitung«, »Spiegel« und »Stern« und veröffentlich
Mon Oct 18, 2021
83 : 28 min
L.I.S.A. - Henry Kissinger. Wächter des Imperiums
Henry Kissinger, ein Scheinriese, der immer kleiner wird, je näher man ihm kommt. Auf diesen Nenner lässt sich sein politisches Denken und Handeln bringen. Zugleich verstand er es, sich zur Marke in Übergröße zu machen, egal, ob als Sicherheitsberater zweier amerikanischer Präsidenten, als Außenminister, Elder Statesman, Bestsellerautor, Politikberater oder Orakel. Sich immer im Gespräch zu halten, war und ist Kissingers größter Erfolg. Gestützt auf eine Vielzahl unbekannter Quellen, rekonstruiert Bernd Greiner das Leben eines Mannes, der für die Macht lebte und in die Geschichte eingehen wollte – mit allen Mitteln und um fast jeden Preis.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_thh_kissinger
Fri Jul 16, 2021
66 : 58 min
L.I.S.A. - Ein Hassverbrechen gegen die Demokratie. Der Erzberger-Mord, Rechtsterrorismus und die Polizei
Vor hundert Jahren erschütterte ein Attentat die junge Weimarer Republik. Die Organisation Consul, eine rechte antirepublikanische Geheimorganisation, hatte am 26. August 1921 mit Matthias Erzberger einen Wegbereiter deutscher Demokratie im Schwarzwald brutal ermordet.
Der Terroranschlag zeigte die tiefe Spaltung der deutschen Gesellschaft. Republikaner waren entsetzt und protestierten gegen die politische Gewalt, während die Rechte jubelte und den Mördern die Flucht ins Ausland ermöglichte. Wie kam es zu dieser Tat? Wie ermittelte die Polizei in Württemberg und Baden? Warum konnten weitere Attentate nicht verhindert werden? Auf diese Fragen antwortet der Erzberger-Biograf Dr. Christopher Dowe. Der Historiker hat die Ausstellung in der Erinnerungsstätte Matthias Erzberger kuratiert und arbeitet seit 2003 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg.
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Fri Jun 18, 2021
89 : 02 min
L.I.S.A. - „Nicht ohne meine Kippa! Mein Alltag in Deutschland zwischen Klischees und Antisemitismus“
Kippa oder „Käppchen“, wie seine Großmutter es nennt, trägt Levi Ufferfilge jeden Tag und überall. Damit gehört er zu den wenigen Deutschen, die im Alltag ihre jüdische Identität offen zeigen. Das führt zu unterschiedlichen Reaktionen: von neugierigen Nachfragen bis zu Beleidigungen und antisemitischen Anfeindungen. Levi Ufferfilge erzählt über das Jüdischsein in Deutschland heute. Seine Geschichte ist nicht nur schockierend, sondern vor allem bewegt sie zum Nachdenken über unsere Gesellschaft und den Umgang miteinander.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_kippa
Mon Jun 7, 2021
111 : 18 min
L.I.S.A. - Entnazifizierungsgeschichten
Über die Entnazifizierung scheint das Urteil längst gesprochen: In Öffentlichkeit und Forschung gilt sie als missglückter Versuch einer frühen Vergangenheitsbewältigung, der vor allem an Täuschung und Vertuschung durch die betroffenen Deutschen scheiterte. Hanne Leßau zeigt in ihrem Buch „Entnazifizierungsgeschichten. Die Auseinandersetzung mit der eigenen NS-Vergangenheit in der frühen Nachkriegszeit“, warum diese Einschätzung zu kurz greift. Für die Vortragsreihe der Bibliothek für Zeitgeschichte und des Hospitalhofs Stuttgarts präsentiert die Historikerin und Ausstellungsmacherin ihre Forschungsergebnisse. Anschließend beantwortet sie noch die Fragen des Historikers und Leiters der Bibliothek für Zeitgeschichte Dr. Christian Westerhoff.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_entnazifizierungsgeschichten
Mon Mar 22, 2021
86 : 23 min
L.I.S.A. - Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik
Der Klappentext von Sönke Neitzels neuem Werk beginnt mit einem provokativen Satz: „Ein Leutnant des Kaiserreichs, ein Offizier der Wehrmacht und ein Zugführer der Task Force Kunduz des Jahres 2010 haben mehr gemeinsam, als wir glauben.“ Dieser Satz gibt die Linie des Buches vor, das auf 800 Seiten die deutsche „Kriegerkultur“ in all ihren Facetten untersucht. Das zentrale Ergebnis von Neitzels Analyse ist nicht minder provokativ: Soldaten sollen kämpfen und auch töten – eine Feststellung, mit der man sich nach 1945 traditionell schwertut, pflegt man doch seit Langem die Idee vom „Staatsbürger in Uniform“ und von der Bundeswehr als „Friedensarmee“.
Zu diesem Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Militär sowie zur inneren Kultur der deutschen Streitkräfte seit 1871 befragten Dr. Christian Westerhoff von der Bibliothek für Zeitgeschichte sowie Dr. Günter Riederer vom Stadtarchiv Stuttgart den deutschlandweit einzigen Inhaber eines Lehrstuhls für Militärgeschichte an der Universit
Mon Feb 15, 2021
69 : 05 min
L.I.S.A. - Blut und Eisen. Wie Preußen Deutschland erzwang
"Nicht durch Reden oder Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden … sondern durch Eisen und Blut." Mit diesen Worten begründete Otto von Bismarck am 30. September 1862 die Notwendigkeit höherer Militärausgaben. Zwei Jahre später begannen die preußisch-deutschen Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich, die das Gesicht Europas grundlegend verändern sollten.
In einem Video-Interview der Bibliothek für Zeitgeschichte diskutiert der Berliner Historiker PD Dr. Christoph Jahr mit Christian Westerhoff über sein Buch „Blut und Eisen: Wie Preußen Deutschland erzwang“, das die folgenreichen, aber heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Jahre 1864 bis 1871 in den Blick nimmt.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_blut_und_eisen
Mon Jan 18, 2021
59 : 38 min
L.I.S.A. - Demokratie: Eine deutsche Affäre. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und die Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) präsentieren in Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung eine Video-Veranstaltung mit Hedwig Richter. Die Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München spricht über ihr Buch „Demokratie: Eine deutsche Affäre“ und stellt sich den Fragen von Dr. Christian Westerhoff, Leiter der BfZ in Stuttgart.
Dass alle Menschen - wirklich alle! - gleich sein sollen, galt die längste Zeit als absurd. Hedwig Richter schildert, wie diese revolutionäre Idee allmählich Wurzeln schlug, auch in Deutschland, und gerade hier so radikal verworfen und so selbstverständlich wieder zur Norm wurde wie nirgends sonst.
Politikverdrossenheit und geringe Wahlbeteiligungen lassen die Alarmglocken schrillen: Demokratie in der Krise! Ein besserer Gradmesser für die Demokratisierung ist der Umgang mit dem menschlichen Körper: die Abschaffung von Leibeigenschaft und Prügelstrafen, der steigende
Mon Dec 21, 2020
41 : 57 min
L.I.S.A. - Stuttgart 21, Fridays for Future und Anti-Corona: Protestkultur in Stuttgart und anderswo
Am 22. Oktober 2020 diskutierte Christian Westerhoff im Rahmen der Vortragsreihe der Bibliothek für Zeitgeschichte mit Dr. Julia von Staden und Prof. Dr. Philipp Gassert über die bunte und lebendige Protestkultur, die sich in den letzten Jahren etabliert hat.
In Deutschland wird protestiert. Gegen Stuttgart 21, für mehr Klimaschutz, für bezahlbaren Wohnraum, eine Verkehrswende oder den Erhalt des Hambacher Forstes. Aber auch für den Diesel, gegen Corona-Maßnahmen und gegen die Aufnahme von Geflüchteten. Während lange Zeit vor allem links-alternative und ökologische Bewegungen ihren Unwillen auf die Straße trugen, ist dies heute längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Protest ist heute auch bürgerlich, konservativ oder rechts.
Viele gesellschaftliche Themen und Entwicklungen reizen Bürgerinnen und Bürger, gegen oder für etwas zu demonstrieren. Beginnend mit S21 hat sich eine Protestkultur entwickelt, wie sie die Bundesrepublik seit den frühen 1980er-Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch woher
Fri Nov 13, 2020
76 : 16 min
L.I.S.A. - Fieber. Universum Berlin 1930-1933
Zum Ende der ersten deutschen Demokratie sind viele Bücher geschrieben worden. Peter Walther stellt im Gespräch mit Christian Westerhoff, Leiter der Bibliothek für Zeitgeschichte, klar, dass es nicht sein Anliegen war, zu den zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen ein weiteres Werk hinzuzufügen. Sein Buch bewegt sich vielmehr in einem Grenzbereich zwischen Sachbuch und literarischer Darstellung, wobei der Autor – bekannt durch seine Bestseller-Biografie von Hans Fallada – betont, dass alle im Buch erwähnten Fakten historisch belegt seien. Durch die Reduzierung des geschilderten Geschehens auf bestimmte Handlungsstränge und Protagonisten entstehe aber ein ganz eigener Blick auf die historische Wirklichkeit. „Geschichte ist die Fiktion des Faktischen“ zitiert er den Historiker Reinhart Koselleck.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_fieber_universum_berlin
Mon Sep 14, 2020
63 : 00 min
L.I.S.A. - Fotos aus Sobibor. Bilder als Quelle zum Holocaust und zum Nationalsozialismus
Johann Niemann war stellvertretender Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor. Am 14. Oktober 1943 wagten jüdische Gefangene den Aufstand und töteten dabei auch Niemann. Erst vor kurzem wurden mehr als 350 Fotos und zusätzliche schriftliche Quellen aus seinem Besitz entdeckt. Die privat gesammelten und teilweise in zwei Alben zusammengestellten Bilder erlauben anhand der visuellen Überlieferung seiner Karriere ganz neue Einblicke zum Holocaust im deutsch besetzten Polen und zu den Krankenmorden der sogenannten Euthanasie, an denen Niemann beteiligt war.
Im Interview schildert der Autor, PD. Dr. Martin Cüppers, nicht nur den Inhalt und die besondere Bedeutung des Albums, sondern er spricht mit Dr. Christian Westerhoff auch über Fotos als historische Quelle und über die bisher zu wenig beachtete „Aktion Reinhardt“, bei der im Rahmen des Holocaust etwa 1,8 Millionen Juden ermordet wurden.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_fotos_aus_sobibor
Mon Jul 27, 2020
49 : 17 min
L.I.S.A. - Martin Niemöller. Ein Leben in Opposition
Der Pfarrer Martin Niemöller (1892-1984) ist als Mitbegründer der Bekennenden Kirche und durch seine Reden zur Schuld der Deutschen nach 1945 bekannt. Dabei war er als Student in völkischen und antisemitischen Parteien und Verbänden aktiv und begrüßte 1933 die NS-Machtergreifung. Auch nach 1945 trat seine Judenfeindschaft wiederholt hervor.
Benjamin Ziemann rekonstruiert die Biographie eines streitbaren Kirchenpolitikers und Nationalisten, der die Weimarer Republik ebenso ablehnte wie Adenauers Politik der Westbindung. Nach 1945 wurde Niemöller zum Pazifisten – und blieb doch dem Habitus des kaiserlichen Marineoffiziers treu. In diesem Leben voller dramatischer Momente werden die Umbrüche und Kontinuitäten der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert anschaulich.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_ziemann_niemoeller
Mon Jun 22, 2020
46 : 02 min
L.I.S.A. - Besiegt und befreit: Die Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs
Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Deutschlands. Dies ist ein Anlaß, sich mit den unterschiedlichen Reaktionen der Menschen in den letzten Kriegsmonaten zu befassen. Wie erlebte die deutsche Bevölkerung das Ende des Krieges in den zerstörten Städten, auf der Flucht, in Gefängnissen und an den zusammenbrechenden Fronten? Warum unterstützten und ertrugen manche Deutsche ihren “Führer” und sein verbrecherisches Regime bis zum bitteren Ende? Fühlten sich die Deutschen befreit oder besiegt? Festgehalten in Tagebüchern und Briefen, auf Postkarten und Notizzetteln sind ihre Gedanken geprägt von Angst und Trauer, von Verzweiflung und Rachegedanken, aber auch von Reue und Hoffnung.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_8mai_hirschfeld
Mon May 25, 2020
36 : 31 min
L.I.S.A. - Die Treuhand. Idee - Praxis - Erfahrung 1990-1994
Die Treuhandanstalt war eine der umstrittensten Organisationen in der deutschen Geschichte. Als »größtes Unternehmen der Welt« führte sie einen Vermögensumbau von bisher unbekanntem Ausmaß durch. Zwischen kollabierendem Realsozialismus und sich globalisierendem Kapitalismus überführte ihr Personal die »volkseigenen« Betriebe der DDR vom Plan zum Markt. Verkäufe an zumeist westdeutsche Investoren, Branchenabwicklungen und Massenentlassungen prägten ihre krisengeschüttelte Geschäftspraxis nicht weniger als wütende Proteste, politische Kontroversen und öffentliche Skandale. Jenseits zeitgenössischer Bewertungen wirft Marcus Böick erstmals einen zeithistorischen Blick auf den widersprüchlichen Auftrag der Treuhand und rückt deren Personal in den Fokus. Er zeichnet mit präzisem Blick die zugrundeliegenden Ideen, den dynamischen Organisationsalltag und die facettenreichen Erfahrungen der Mitarbeiter nach, die die Transformation so maßgeblich wie unvorbereitet mitgestaltet haben.
Den Original
Mon Mar 2, 2020
52 : 53 min
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